Das Zeitalter des Chaos war eine finstere, von Verzweiflung erfüllte Epoche. Sein Beginn liegt im Dunkeln; es gab kein einzelnes Ereignis, das den Umbruch auslöste. Vielmehr vollzog sich der Übergang langsam und schrittweise, genährt von den Taten und Unterlassungen Sterblicher wie Götter gleichermaßen.
Das Ende der Mythen
Während das Bündnis des Pantheons Sigmars zu zerbröckeln begann, rüsteten sich finstere Mächte im Verborgenen und stellten Heere zusammen, die nach Eroberung gierten. Alles, wofür Sigmar gekämpft hatte, drohte zu zerfallen.
Aus Sphären jenseits der Wirklichkeit ruhten die unsichtbaren Blicke der Chaosgötter – Khorne, Tzeentch, Nurgle und der unersättliche Slaanesh – auf den Acht Reichen. Sie begehrten die Länder, die Sigmar erschloss, und trachteten danach, alle dort lebenden Kreaturen zu verderben und zu unterwerfen.
Um eine offene Invasion zu wagen, mussten die Mächte des Chaos jedoch erst die Grenze zwischen ihrem Reich und der Welt der Sterblichen durchbrechen. Ihre Existenz war den Bewohnern der Reiche der Sterblichen unbekannt, denn die wenigen Überlebenden der Welt-die-war hüteten das Geheimnis, um ihren Aufstieg zu vereiteln. Doch die Verderber fanden subtile Wege, in die Reiche vorzudringen.
Verschwörungen, Gier, Vergiftungen, Schädlingsplagen und unstillbare Streitlust nährten die Chaosgötter stetig. So gewannen sie an Macht, bis die ersten Dämonenüberfälle an Stärke zunahmen: kurze, rasende Massaker kleiner Kontingente, die ebenso plötzlich wieder verschwanden. Als die Ruinösen Mächte größere Risse schlugen, strömten Dämonen in exponentiell wachsender Zahl in die Reiche der Sterblichen.
Die Streitkräfte des Pantheons Sigmars konnten die ersten Vorstöße noch abwehren, doch bald wurden sie von den endlosen Horden aus dem Reich des Chaos überrannt; ein zermürbender Krieg stürzte die Reiche in Verzweiflung.
Ein zerbrochenes Pantheon
Die Spannungen innerhalb des Pantheons eskalierten bis zum endgültigen Bruch. Der Tod Grimnirs, des Duardin‑Gottes, in einem titanischen Zweikampf gegen Vulcatrix, traf das Bündnis schwer. Nagash und Alarielle verfolgten fortan eigensüchtige Ziele; die Aelf‑Götter – Malerion, Tyrion und Teclis – waren vom Fang Slaaneshs und der Rückgewinnung der Seelen besessen. Ihre lange Abwesenheit schwächte die Große Allianz, und als sie heimkehrten, standen ihre Reiche bereits unter Chaosangriffen. Sie waren gezwungen, ihre Domänen allein zu verteidigen und konnten Sigmar nicht beistehen.
Gorkamorka tobte derweil weiter im Großen Waaagh!, dessen chaotische Verwüstung große Teile der Acht Reiche in sinnlose Kriege stürzte. Ohne geeinte Front stemmte sich jeder Gott allein gegen die dämonischen Invasionen. Alarielle fühlte sich verraten, als sie nach Ghyran zurückkehrte und ihr Heim vom Garten Nurgles verdorben fand. Gebrochen wandte sie sich von Sigmar und dem Pantheon ab, um nur noch ihr eigenes Reich zu retten.
Der Aufstieg des Chaos
Die Gefangennahme Slaaneshs führte dazu, dass sich die übrigen Dunklen Götter jahrelang um dessen Territorien stritten. Doch ihr Eroberungshunger wandte sich schließlich einem weit größeren Preis zu: den Acht Reichen.
Die ersten dämonischen Einfälle brachten Verwüstung. Ganze Städte fielen, Nationen wurden von stets anwachsenden Chaosheeren zerschmettert. Selbst die diszipliniertesten Zivilisationen hielten den ständigen Angriffen nicht stand. Aus der Verzweiflung erwuchs jedoch Widerstand, und die unversehrten Heere Azyrs stiegen herab, um ihre belagerten Verbündeten zu unterstützen.
Sigmars Heldentaten
Die mächtigsten Chaosarmeen wurden von den furchterregenden Tetrarchen des Ruins geführt – Dämonen von immenser Macht. Sigmar selbst stellte sich diesen Monstern. In Ghyran jagte er die Große Unsauberkeit Feculox bis zur Stadt der Äste und fällte sie dort. Auf den sengenden Ebenen Aqshys besiegte er An’ggrath den Erhabenen und zerschlug dessen Horde Khorne.
Nicht jeder Kampf war so geradlinig: Kiathanus, ein Herr der Veränderung Tzeentchs, bannte den Gott‑König in ein Illusionslabyrinth, doch Sigmars unbeugsamer Wille zerbrach den Bann. Luxcious, ein Hüter der Geheimnisse, versuchte, Sigmar im Namen Slaaneshs zu verführen; doch reiner Hass auf das Chaos machte den Gott‑König immun, und der Dämon wurde in Schmach davongejagt.
Der Aufstieg Archaons
Die anfänglichen Niederlagen entmutigten die Dunklen Götter nicht. Ihr größter Champion, Archaon der Ewige Auserwählte, nutzte die Lage, um die Dämonenfürsten unter einem Banner zu sammeln. Mit unermesslichem Blutvergießen gelang es ihm schließlich, eine vereinte Streitmacht des Chaos aufzustellen und die umfassende Invasion der Acht Reiche zu führen.
Es entbrannte ein langer, erbitterter Krieg. Legendäre Helden erhoben sich auf beiden Seiten, und die Götter selbst betraten das Schlachtfeld. Feuer, Stahl und maßlose Gier prägten diese Ära großer Taten und bitterer Niederlagen. Wie ein Damoklesschwert hing das Chaos über den Reichen der Sterblichen, bereit herabzufahren.
Die belagerte Unterwelt
Einst war das Bündnis zwischen Nagash und Sigmar ein Grundpfeiler der Reiche. Doch als die chaotischen Legionen Shyish angriffen, konzentrierte sich Nagash ganz auf die Verteidigung seines Reichs. Der Bau neuer Städte kam abrupt zum Erliegen, und der Große Nekromant widmete sich ausschließlich seinen Domänen.
Archaon erkannte die Chance, einen entscheidenden Schlag gegen das Reich des Todes zu führen.
Die Invasion von Shyish
Archaon fiel mit zehntausenden barbarischen Sklaven, den Elite‑Rittern der Varanguard und einer Skaven‑Legion ein. Chaoszauberer beschworen darüber hinaus Dämonenhorden, sodass eine Invasionsmacht entstand, wie sie die Reiche der Sterblichen noch nie gesehen hatten. Sigmar entsandte keine Hilfe – ein Affront, den Nagash nie vergessen sollte.
Nagash musste persönlich gegen die Invasoren ziehen. Seine Legionen der Untoten entfesselten in brutalen Gefechten, die als Knochenkrieg in die Annalen eingingen, ihre Macht. Doch selbst der Große Nekromant konnte den Sturm nicht stoppen.
Die Schlacht der Schwarzen Himmel
Im entscheidenden Gefecht stellte sich Nagash Archaon selbst. Mit all seinen finsteren Künsten und unzähligen skelettalen Kriegern kämpfte er, doch der Sieg blieb ihm verwehrt – er fiel vor dem Champion der Chaosgötter.
Der Fall Nagashs
Die Niederlage Nagashs war verheerend. Ohne seine treuen Mortarchen wäre er vernichtet worden. Schwer geschlagen wurde sein geborstener Leib im düsteren Enklave Stygxx verborgen, damit die Chaosarmeen ihn nicht endgültig zerstörten. Shyish lag in Trümmern, doch Nagashs Vermächtnis war nicht ausgelöscht. Aus den Schatten schmiedete er seinen Wiederaufstieg, erfüllt von Hass auf die Invasoren wie auf jene, die ihn im Stich gelassen hatten. Seine Niederlage war nur ein weiteres Kapitel in seinem endlosen Streben nach Herrschaft über Tod und Reiche.
Demnächst geht es mit einem weiteren Abschnitt des Age‑of‑Sigmar‑Hintergrunds weiter. Wir hoffen, ihr habt bisher Freude daran und lasst euch davon inspirieren, die Schlachten auf euren Spieltischen nachzustellen. Denkt daran, dass ihr eure Partien mit unserem Gelände und den besten Spielmatten atmosphärisch gestalten könnt! Viel Glück bei den Würfen.